Sozialprojekt zur Unterstützung der Wiederherstellung von Dokumenten für behinderte Flüchtlinge.
Wir haben im August 2022 ein neues Projekt gestartet, bei dem vor allem Flüchtlinge mit Handicap im Mittelpunkt stehen. Wenn kranke oder behinderte Menschen im Sammellager von Wostok SOS in Dnipro eintreffen, haben gerade sie des Öfteren keine Dokumente mehr. Ohne können sie aber nicht weiter in Sicherheit gebracht werden. Es vergehen mehrere Wochen, bis neue Dokumente beschafft sind und die Handicap-Flüchtlinge über einen ihrem Gesundheitszustand angepassten gesonderter Transport in Sicherheit gebracht werden können.
So lange „blockieren“ Sie im Sammel-Lager 2-3-tägige Plätze für Handicap-Flüchtlinge mit Dokumenten. Unser Projekt bringt solche Handicap-Flüchtlinge aus den Sammelstellen in ein vom Martin-Klub betreutes Wohnhaus. Gesondert vom Martin-Klub geschulte Sozialarbeiter können die Dokumenten-Probleme für sie schneller lösen – und über die sonst von ihnen lange in der Sammelstelle belegten Betten kommen jeweils über 10 andere beeinträchtigte Flüchtlinge weiter.
Kosten 4.850 €/Monat.
- Der Bedarf für das Handicap-Projekt hat sich aus dem großen Zusammenschluss des Martin-Klubs mit drei anderen NGOs ergeben. Gemeinsam wurde ein Zentrum zur kurzzeitigen Aufnahme und Weitervermittlung von hilfsbedürftigen Kriegsflüchtlingen aus Charkiw, Donezk, Lugansk, Saporoschija auf die Beine gestellt. Ein großes Problem stellten aber jene Flüchtlinge dar, denen wesentliche Dokumente fehlten, um weitere Hilfe in Anspruch nehmen zu können. Anstelle weniger Tage verstopften sie über Wochen wichtige Plätze auf der Evakuierungsroute über Dnipro und es gab niemanden, der sich ihrer Probleme annahm.
- Durch die große Spendenbereitschaft (größter Dank an alle Unterstützer!!!) Anfang des Jahres konnte Julenka für drei Monate die Finanzierung kurzfristig zusagen – die Dynamik des Krieges lässt keine Zeit für monatelange Ausschreibungen von Projekten, wie es bei großen Organisationen üblich ist.
- Die Vorbereitung für das Projekt begann im August, Personen konnte ab September aufgenommen werden.
- Es konnten bisher 77 Personen über diese „Boxengasse“ wieder ins Evakuierungssystem zurückgeführt werden. Währenddessen hatten drei Personen als Sozialarbeiter eine Arbeit – keine Selbstverständlichkeit in einem Land mit zusammengebrochener Wirtschaft.
- Im Handicap-Projekt machte sich einmal mehr eines der im Frühjahr angeschafften Fahrzeuge nützlich. Der öffentliche Verkehr in Dnipro hat sehr gelitten, seit das zentrale Buslager Treffer eines Raketenangriffs wurde.
- Zum Ende November läuft es seitens Julenka aus, war aber ein voller Erfolg. Eine Fortführung wird dringend gewünscht, es besteht aber Hoffnung auf die Finanzierung durch eine andere Organisation. Dies ist ganz in unserem Sinne, da auch unsere Mittel nur sehr begrenzt sind und die Finanzierung des Martin-Klubs wieder diversifiziert wird.